Hallo, ich schaue zwar schon lange hier, jedoch klinke ich mich neu hier ein.
Ich habe ein paar Themen Betr. OP bei Mädchen mit AGS durchgelesen und wollte dieses Thema aus einem anderen Gesichtspunkt ansprechen.
Ich denke manche Erwachsene würden auch gerne etwas beitragen, jedoch trauen sich nicht oder finden es unpassend sich auszutauschen, Tabu-Thema, über Sexualität spricht man nicht.
Ich habe selber AGS mit Salzverlust und bin im Säuglingsalter operiert worden. Heute bin ich alt genug um mich damit auseinander zu setzen.
Auch wenn einige nicht mit mir gleicher Meinung sind und es vielleicht nicht gut aufnehmen!!! und für manche die Entscheidung nicht leichter wird, man sollte aber auch mal die Erfahrung von jemanden Betroffenen erfahren, als immer nur von Ärzten.
Ich finde es Scheiße, bin wütend und ......, das ich operiert wurde, heute meine ich, warum habt ihr nicht warten können bis ich alt genug war um selber zu entscheiden. Dann könnte ich es als meine Entscheidung sehen und nicht: so ist es halt, komm damit klar.
Es gehört verdammt gut überlegt, denn es läßt sich nicht rückgängig machen.
Habe einen Partner, und mehr als genug Probleme, mit der Sexualität, damit #kein oder kaum sexuelles Empfinden/Sexualität, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, ständig Blasenprobleme, usw.
Es gab Zeiten da hätte ich die Ärzte die mich operiert haben am liebsten ................. Sollen sich selbst mal beschneiden, operieren, dann können sie sich vielleicht vorstellen was sie einem Mädchen/Frau damit antun.
Ich denke ich hatte noch Glück, da ich erst spät bemerkt habe das ich operiert wurde, dafür war die Info umso heftiger.
OK, ich weiß nicht wie es wäre nicht operiert zu sein.
Ich dachte im Westlichen Europa ist man gegen "Beschneidung bei Mädchen" ohne gravierende medizinische Befunde. Einfach nur Beschneiden/Korrigieren damit man mit der verklemmten westlichen Gesellschaft keine Probleme bekommt (Schule, Nachbarschaft.....). Es redet sowieso keiner ohne AGS-Betroffenheit über das Thema.
Bei mir wissen außer meinem Partner, Eltern, Geschwister und ein paar Mediziner nicht das ich beschnitten bin, das ich AGS habe. Interessiert keinen und hat noch nie jemanden interessiert. Auch nicht die behandelnden Ärzte.
Mit der Gesellschaft hatte ich noch nie Probleme, jedoch mit meiner Sexualität, Gesundheit und Psyche durch Depressionen.
Eine so wichtige Entscheidung gehört in die Hände des Betroffenen und nicht durch Eltern, Ärzte entschieden, auch wenn sie nur das Beste wollen.
Sorry, wenn ich für manche zu offen bin. Gehört aber auch mal angesprochen und nicht immer nur schöngeredet.
Ich wünsche den Eltern aber immer noch viel Kraft beim Entscheiden, zum Wohl ihrer Kinder.
LG
Mikie