Autor Thema: Übergewicht bei Kleinkind  (Gelesen 6428 mal)

März 23, 2019, 01:48:50 Nachmittag
Gelesen 6428 mal

Nuni

  • User

  • Offline
  • **

  • 2
    • Profil anzeigen
Hallo zusammen,
meine Tochter hat ein klassisches AGS mit SV. sie bekommt Hydrocortison und Astonin H. Ihre Werte sind gut, sie scheint gut eingestellt zu sein (4-2-1 mit je 1/4 Astonin zur Zeit). Sie ist 23 Monate alt. Seit etwa einem halben Jahr ist Übergewicht bei uns ein Thema. 85cm, 13kg. Die Ärztin ist etwas beunruhigt. Die Kleine will ständig essen, es scheint manchmal als hätte sie kein Sättigungsgefühl. wir verzichten mittlerweile komplett auf Süsses (gab es eh nur wenig) und selbst bei Obst sind wir mittlerweile vorsichtig. Eigentlich will ich dieses Thema nicht so dramatisieren, weil ich denke, dass macht nur alles schlimmer aber ich wollte mich mal hier umhören ob es hier Eltern oder Betroffene mit einem ähnlichen "Problem" gibt und vielleicht jemand Tipps und Anregungen hat wie ich am besten mit dem Thema umgehen kann. 1000 Dank im voraus.

März 26, 2019, 11:58:06 Vormittag
Antwort #1

asie

  • Superuser

  • Offline
  • ***

  • 52
    • Profil anzeigen
Hallo,

wenn du vor allen Mahlzeiten viel Wasser zu trinken gibst, ist das Sättigungsgefühl schon einmal befriedigt. Bei SV darf auch ruhig ein bischen Salz im Glas sein.

Auch macht sicherlich Sinn, frühzeitig eine Ernährungsberatung hinzu zu ziehen - Adressen bekommst du von der Krankenkasse. Es gibt einiges an Lebensmittel, die für Cortisonsubstitutionen nicht sonderlich gut sind. Durch das Cortison wird der Appetit getriggert. Das ist und bleibt sicherlich ein Thema - lebenslang. Sport und Bewegungen machen auch viel aus.
Oft spricht Gewichtszunahme für eine nicht optimale Einstellung - die allerdings auch nie optimal seien wird.

Alles Gute
VG

März 26, 2019, 03:23:56 Nachmittag
Antwort #2

Nuni

  • User

  • Offline
  • **

  • 2
    • Profil anzeigen
Hallo Asie,
vielen Dank für deine Antwort. Das mit der Ernährungsberatung werden wir probieren. Ich höre zum erstenmal, dass es Lebensmittel gibt, die nicht optimal sind. Hast du dazu vielleicht ein paar Beispiele in welche Richtung das geht. Das wuerde mich sehr interessieren.
Liebe Grüsse

März 27, 2019, 09:53:55 Vormittag
Antwort #3

asie

  • Superuser

  • Offline
  • ***

  • 52
    • Profil anzeigen
Manches trifft bei Kleinkindern noch nicht zu, wird aber im Laufe des Lebens wichtig.

Es gibt eine ganze Menge an Lebensmittel, die für Cortisonpatienten nicht gut sind und natürlich auch welche, die die Folgen des Cortisons im Körper ausgleichen bzw. reduzieren können.

Dazu sollte man wissen, wie Cortison im Körper wirkt und auf was es alles wirkt. Infos dazu im Netz bzw. beim Endokrinologen.

Immer bedenken, wir AGS`ler müssen substituieren und nehmen kein Cortison zusätzlich zu einer normalen Cortisonproduktion!!!

Kurzer Überblick:
• reichlich Eiweiß, etwa zur Hälfte tierischer Herkunft, bevorzugt Fisch und magere Milchprodukte;
• so wenig Fett wie möglich, wobei mehrfach ungesättigte Fettsäuren bevorzugt werden sollten: Pflanzenfette und solche in Tiefseefischen;
• Zuckerverbrauch stark reduzieren. Die nötigen Kohlenhydrate sollten durch Getreideprodukte, bevorzugt Vollkorn,
Kartoffeln und Gemüse, zugeführt werden; vorsicht bei Obst.
• Kalziumzufuhr von 1–1,5 g /Tag (enthalten in 1–1,5 Liter Mager- oder Buttermilch bzw. in Milchprodukten in entsprechender Menge);
• für reichlich Kaliumzufuhr sorgen: speziell Bananen, Kartoffeln, Gemüse;
• reichlich Vitamin C und Vitamin D (Hering , Lachs usw.) sowie frisches Obst und Salate.

Sehr ausführlich und vor allem individuell wird die Ernährungsberatung darauf eingehen. Auf jeden Fall die Beratung VORHER über AGS und SV informieren, damit die sich vorbereiten kann!

Schlecht für Cortisonpatienten sind auch Süßholzwurzelprodukte wie u.a. Lakritze und Alkohol - das kommt aber wohl erst später, da nicht kindgerecht!

Bei SV wird es schon schwierig: aufgrund des Cortisons sollte natriumarme Kost bevorzugt werden um die Wassereinlagerungen zu minimieren. Der SV muss aber auch entsprechend beachtet werden. Dabei gilt, dem natürlichen Trieb auf Salz unbedingt stattzugeben. SV`ler merken intuitiv, wenn der Salzhaushalt nicht stimmig ist und essen dann halt Salz.